Am Sonntag, den 07.Februar 2010 um 10.15h durfte unser Mitbruder
Br.Berthold (Max) Gollwitzer OSB
nach einer langen Leidenszeit von einem halben Jahr, ausgelöst durch eine Insektenallergie, in den Frieden Gottes heimkehren.
Br.Berthold entstammte einem landwirtschaftlichen Anwesen in Woppenrieth, Gemeinde Waldthurn, Kreis Neustadt a.d.Waldnaab. Dort wurde er am 12.Juni 1941 als viertes von insgesamt fünf Kindern des Ehepaares Max und Franziska Gollwitzer geboren. Nach Abschluss der Volksschule in Lennersrieth blieb Max Gollwitzer noch am elterlichen Hof, wo er in der Landwirtschaft mitarbeitete. Außerdem besuchte er ein Jahr lang die landwirtschaftliche Berufsfachschule in Waldthurn, bevor er nach zwei Jahren Studium am Gymnasium Niederaltaich in das damals so genannte Brüderseminar Schweiklberg eintrat. Hier erlernte er bei Br.Dionys Göhl (+1960) das Elektrikerhandwerk.
Am 01.09.1959 trat er in das Kloster ein. Am 10.09.1960 wurde er ins Noviziat aufgenommen. Die zeitliche Profess legte Br.Berthold am 12.09. 1961 ab und am 02.10. 1966 band er sich auf Lebenszeit an die klösterliche Gemeinschaft. Im gleichen Jahr, am 29.04., vollendete er auch seine Fachausbildung mit der Meisterprüfung. Bis zu seinem Krankheitsfall war er unermüdlich im Bereich der Elektrotechnik tätig. Schweiklberg verdankt Br.Berthold nicht nur die fachgemäße Installation und Wartung aller elektrischen Einrichtungen im Kloster, im St.Beda-Haus und in der Schule, sondern auch den Anschluss neuer Techniken. Br.Berthold hat zielstrebig ein Konzept 'erneuerbarer Energien' für unser Kloster entwickelt und durch verbesserte Technik bei der Wasserkraft, Installieren von Solarstrom und Einsatz von Biomasse, in die Tat umgesetzt. Sein letztes großes Werk für die Gemeinschaft war der Bau eines Biomasse - Heizwerkes. Einen weiteren Verdienst vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit unserer Gemeinschaft hat er sich als Webmaster des Klosters erworben.
Br.Berthold war ein aufgeschlossener, an allem interessierter Mensch. Darum war er nicht nur auf sein Fach spezialisiert. Sein Tätigkeitsfeld und seine Interessen waren weit gespannt. Besonders die Musik und der Sport gehörten zu seiner Freizeitgestaltung. Lange Jahre hindurch spielte er in der Klosterblaskapelle und war auch Mitglied der Vilshofener Turmbläser. Zu seinen bevorzugten sportlichen Tätigkeiten gehörte das Bergsteigen. Jedes Jahr verbrachte er mit Mitbrüdern einen Teil seines Urlaubs in den Südtiroler Bergen.
Auf Grund seines offenen Charakters war Br.Berthold auch befähigt, mit jungen Menschen umzugehen. So war unser Mitbruder nicht nur als Fachausbilder in der Elektrowerkstatt, sondern auch von 1972 bis 1991 als Präfekt unseres Lehrlingsseminars in der Betreuung der Jugend in unserem Haus tätig und hat mehreren Generationen junger Menschen nicht nur das fachliche sondern auch das charakterliche Rüstzeug für das künftige Berufsleben mitgegeben.
Der verstorbene Mitbruder war aber auch einer der tragenden Säulen der klösterlichen Gemeinschaft und hat sein Wissen und sein Interesse an der Zukunft unseres Klosters in den Beratungsgremien, sei es im Seniorat oder im Wirtschaftsrat, fruchtbar werden lassen.
Br.Berthold wird nicht nur durch das, was er gearbeitet und geplant hat, sondern noch mehr, durch das, was er in seiner Offenheit ,in seinem Gemeinschaftssinn, aber auch in seinem klösterlichen Beten und Leben war, in der Gemeinschaft und darüber hinaus in seinem großen Freundeskreis lebendig bleiben.
Wir empfehlen ihn dem Gebet und Gedenken der Mitbrüder und aller, die ihn gekannt und die ihm verbunden waren.
Abt und Konvent von Schweiklberg
Quelle: www.schweiklberg.de
